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Homosexuell in einer chinesischen Familie – Der schwierige Weg zu sich selbst

Regenbogen nur im geschützten Raum - LGBT-Zentrum in Beijing. (c) Mitch Altman via flickr: https://tinyurl.com/tueebsg

Während die Gesellschaft in China Homosexuelle weder offen ablehnt noch offen toleriert, ist die Akzeptanz innerhalb der Familie selten gegeben. Ob man sich gegenüber seinen Eltern zu seiner Homosexualität bekennen sollte ist für die meisten nach wie vor eine schwierige Entscheidung. Auf einem Blog erzählen Betroffene ihre Geschichten.

 

Die Familie hat in China einen hohen Stellenwert und auch seitens des Staates wird in den Medien ausschließlich ein traditionelles Familienbild dargestellt. HomosexualitätIm chinesischen Altertum waren homosexuelle Beziehungen gesellschaftlich weit akzeptierter, als dies in der Moderne der Fall ist. Da sie in den großen geistigen Strömungen wie dem Konfuzianismus, dem Buddhismus und dem Daoismus nicht als Sünde galten, sind sogar homosexuelle Beziehungen einiger Herrscher belegt. Auch fand eine breite Darstellung in der Kunst statt. Gesellschaftliche Einschränkungen begannen gegen 1740, als in der Qing-Dynastie das erste Gesetz gegen männlich-männlichen Beischlaf erlassen wurde. Mit der Selbststärkungsbewegung um 1861 wurde, nach der Meinung einiger Wissenschaftler, mit dem Import westlicher Werke und Ideen auch die Homophobie gesellschaftsfähiger. In der frühen Volksrepublik ab 1949 galt Homosexualität als Krankheit und wurde in der Kulturrevolution verfolgt. Mit der Öffnung Chinas nach dem Tode Mao Zedongs fand eine Liberalisierung der Sexualgesetzgebung statt. So wurde 1997 der Analverkehr zwischen Männern straffrei und seit 2001 ist Homosexualität offiziell keine Geisteskrankheit mehr. Eine Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe ist aber - nach mehreren Anläufen seitens Aktivisten - zuletzt 2019 wieder abgelehnt worden. Quelle: Wikipedia (Artikel über 'Homosexualität in China', 'LGBT-History in China' und 'Homosexuality in China') wird offiziell kaum thematisiert, daher weder befürwortet noch verurteilt. Im Altertum war es oberste Pflicht des Mannes, Kinder zu zeugen. Bis heute wird von den Eltern -meist stillschweigend- vorausgesetzt, dass ihre Söhne und Töchter heterosexuell heiraten und Enkel zeugen.

 

"Männliches Liebespaar und weiblicher Voyeur“: Homosexualität war im chinesischen Altertum weniger problematisch als heute; Quelle: Wikipedia

„Männliches Liebespaar und weiblicher Voyeur“: Homosexualität war im chinesischen Altertum weniger problematisch als heute; Quelle: Wikipedia

 

In diesem Schema scheint kein Platz für Menschen, die sich aufgrund ihrer sexuellen Orientierung entscheiden, keine heterosexuelle Ehe zu schließen und keine Kinder in die Welt zu setzen.

 

Unverständnis und Ablehnung

 

Obwohl Homosexualität in China nicht strafbar ist und seit dem Jahr 2001 juristisch nicht mehr als Geisteskrankheit gilt, führt die Kinderlosigkeit zu einem kulturell bedingten Generationenkonflikt, der meist nur schwer aufzulösen ist. Die hier vorgestellten Geschichten des Coming Outs verschiedener Personen fanden sich alle auf einer WeChat-Seite unter einem Text des Bloggers „Ellemen“ – entweder von diesem selbst zusammengetragen oder als Kommentare unter den Berichten. Das Thema wird aber auch auf anderen Plattformen intensiv diskutiert, etwa auf der Frage- und Antwortwebseite Zhihu oder in dem Forum Jianshu.

Netizen „Kleinhitze“ erzählt uns in einem Kommentar, wie seine Eltern auf seine Offenbarung reagierten:

 

Als ich damals mein Coming Out hatte, sagte meine Mutter wortwörtlich: „Da du es ja anscheinend schon länger für dich festgemacht hattest, dass du nicht heiraten und keine Kinder bekommen möchtest: Wieso hast du es mir nicht früher gesagt? Damals hätte ich noch ein weiteres Kind bekommen können!“ In den letzten fünf, sechs Jahren habe ich diesen Satz nicht vergessen können. Ich weiß nicht, ob ich nun traurig sein soll oder ob es eigentlich sie ist, die traurig sein sollte.我当年出柜时我妈的原话: 既然你早就打定不想结婚生孩子,为什么不早点告诉我,我好趁还能生的时候再生个。 五六年来一直没法忘掉这句,不知道这该算她的心酸还是我的心酸。

 

In diesem Fall wird deutlich, dass für die Mutter ein Leben ohne Schwiegertochter und Enkelkinder schwer zu akzeptieren ist. Die Reaktion des Vaters von Netzbürger „A Zeng“ fällt fast identisch aus:

 

Ich hatte mein Coming Out vor etwas mehr als einem Jahr. Seitdem sagt mein Vater mir stets nur einen Satz: Wenn ich schon schwul sei, warum habe ich es ihm dann nicht schon früher gesagt, nun würde ich ihn um seine Nachkommen bringen und sein Geld hätte ich ihm auch aus der Tasche gezogen. Am Anfang habe ich dies für eine Phase der Wut gehalten, inzwischen hat der Satz keine Wirkung mehr auf mich. Wenn er schon so egoistisch ist, warum sollte ich dann noch darauf achten, was er (über mich) sagt. Solange es mir gut geht, passt das doch.出柜一年多了,我爸一直只会对我说一句话,既然我是同性恋,为什么成年了不告诉他,现在害得他断子绝孙,甚至还会说我贪图他的钱。一开始我当做他在气头上,现在也听麻木了。既然他那么自私,那我过好我自己就好了,何必在意他说什么。

 

Der Hinweis auf das Geld spielt darauf an, dass Eltern traditionell Geld sparen, um ihren Kindern einen sicheren Start zu ermöglichen, wozu oft auch der Erwerb einer Wohnung und eines Autos gehören. Die Kinder bringen dann Enkel zur Welt, welche wiederum sehr oft von den Großeltern betreut und aufgezogen werden.

Viele wagen daher kein Coming Out, sondern versuchen stattdessen, ihre sexuelle Orientierung so lange wie möglich gegenüber ihren Eltern zu verheimlichen. Viele Homosexuelle heiraten des sozialen Friedens willen sogar heterosexuelle Partner des anderen Geschlechtes, ohne ihren Partner über ihre sexuelle Orientierung zu informieren. Manche entscheiden sich dafür, sich nicht mitzuteilen und mit dem dauerhaften Verstellen zu leben. So auch die Schwester von Kommentator „FreeSSSSki “:

 

Meine kleine Schwester ist lesbisch und in diesem Jahr 27 Jahre alt. In unserer ganzen Familie hat sie es nur mir erzählt und ich bin echt traurig für sie. Nicht etwa, weil sie lesbisch ist, sondern weil sie nicht offen leben und lieben kann. Und weil, wenn sie es doch allen erzählen würde, sie mit all diesem (Unverständnis) hier umgehen müsste.我妹妹是同性恋,现在27岁了,全家她只告诉了我一个人,我为她感到难过,不是因为她是同性恋难过,是为她不能坦白的生活恋爱难过,也是为她如果坦白就要面对这的这一切而难过。

 

Das Verheimlichen gestaltet sich allerdings schwierig, da man spätestens zum chinesischen Neujahr nach Hause zurückkehrt und dabei ab einem gewissen Alter von seinen Eltern und anderen Verwandten mit der Frage konfrontiert wird, wann man denn heirate und plane Kinder zu bekommen. Manche Eltern versuchen in ihrer Ungeduld, für ihre Kinder passende Partner zu suchen, was den Druck erhöht, sich zu offenbaren.

 

Der steinige Weg zu sich selbst

 

Blogger „Ellemen“ beschreibt auf seiner Seite die Geschichte des Coming Outs dreier Homosexueller. Einer davon ist der 23-jährige „Oscar“. Dieser lebte bis zu seinem Coming Out noch zu Hause und beschreibt den Druck vonseiten seiner Familie:

 

Ein extremes Beispiel ist, dass meine Mutter im Oktober 2016 ein Dating für mich organisiert hatte. Ihr Plan war, dass ich zum Frühlingsfest des nächsten Jahres heiraten und Ende desselben Jahres Kinder bekommen sollte. Es schien alles schon perfekt organisiert zu sein. Seitdem hatte ich den festen Vorsatz, sie (über meine sexuelle Orientierung) aufzuklären.最极端的例子是2016年底,我妈安排我当年10月相亲,计划翻过年春节就结婚,年底就生小孩,感觉一切都安排好了一样,从那时开始,我就计划要跟他们讲了。

 

Um es seinen Eltern möglichst schonend beizubringen, zeigte er ihnen viele Filme mit homosexuellen Inhalten und besuchte mit seiner Mutter ein Konzert, in dem ein Identifikationslied der chinesischen LGBTI-Szene gespielt wurde und dazu gefeiert wurde. Er hoffte, dadurch seiner Mutter eine positive Einstellung gegenüber Homosexuellen beizubringen, fühlte jedoch, dass seine Bemühungen nicht sonderlich erfolgreich waren. Als er sich im Oktober 2018 beruflich neu orientierte, wagte er sein Coming Out, indem er in der WeChat-Familiengruppe schrieb:

 

Ich bin homosexuell und arbeite jetzt in einem Club für Familienangehörige und Freunde von Homosexuellen.“我是同性恋,我现在在广州一家同志亲友会工作。”

 

Die Reaktion seines Vaters fiel deutlich aus:

 

Nach zwei Tagen sagte mein Vater mir, dass meine Entscheidung dazu führe, dass meine Familienmitglieder nun nicht mehr erhobenen Hauptes der Gesellschaft gegenübertreten könnten, ich hätte die Familie entwürdigt und die Traditionen unseres Landes verletzt.过了两天,我爸说这样的选择让家里抬不起头,给家庭蒙羞,还违背了国家的传统,(…)。

 

Die letzte Aussage liest sich sehr ähnlich wie das offizielle Statement des Justizausschusses des chinesischen Parlaments zur Frage der möglichen Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe vom August 2019. Die Legalisierung wurde abgelehnt. Wenige Tage später legte Oscars Vater nach.

 

(…) In der WeChat-Gruppe gab es wieder einen Screenshot, in dem davon die Rede war, dass Homosexuelle ein erhöhtes Risiko hätten, sich mit  HIV anzustecken. Ich erwiderte, dass ich mich in der Zukunft gut schützen würde. Nach einigen weiteren Tagen schickte er mir ein fünfminütiges Video, in dem die Rede davon war, dass Homosexualität dazu führe, dass die Moral abhandenkomme.过了一段时间,群里又有了一段截图,说同性恋感染艾滋的可能性高。我就回今后会保护好我自己。又过了一段时间,又来了一段5分钟的视频,说同性恋致使道德沦丧等等的。

 

Er teilte seinen Eltern mit, dass er der Homosexualität nicht „abschwören“ werde und fügte hinzu:

 

„Ob ihr es akzeptiert oder nicht, ich werde immer euer Sohn sein und euch immer lieben.“不管你们是否接受,我都是你们的孩子,我会一直爱你们。

 

Dies führte dazu, dass seine Mutter ihn auf dem chinesischen Chatdienst WeChat blockierte und er für fast ein Jahr nur über seinen Vater als Mittler mit seiner Mutter kommunizieren konnte. Letztlich gelang es ihm aber, seine Mutter davon zu überzeugen, zu einer Veranstaltung seiner Arbeitsstelle zu kommen. Dort konnte diese sich mit anderen Eltern austauschen und ihre Haltung zu Homosexuellen schrittweise überdenken. Inzwischen hat er sich mit seinen Eltern versöhnt und resümiert:

 

Nach meinem Coming Out hat sich auch das Leben meiner Eltern verändert. Zum Glück war die Geschichte mit der Sperrung seitens meiner Mutter nur eine Phase des Unverständnisses. Jetzt können sie ihren Lebensabend neu planen und ich muss nicht mehr durch diesen Schmerz und all die Peinlichkeiten.随着出柜,爸妈的人生也会发生改变,幸运的是微信拉黑我只不过是妈妈一段时间的不理解,现在,他们可以重新规划自己的老年生活了,而我也不会再经历那些痛苦和尴尬了。

 

Für Oscar gab es also ein eher glückliches Ende. Leidensgenosse „Marcellus“, der seine Geschichte ebenfalls auf dem Blog von „Ellemen“ vorstellt, musste hingegen einen noch stärkeren Schnitt in der Beziehung zu seinen Eltern hinnehmen. Als er sein Coming Out wagte, zeigte sein Vater sich zunächst verständnisvoll, bevor er am nächsten Tag explodierte:

 

Mit wie vielen von denen hast du Beziehungen gehabt? Was treibt ihr Perversen so alles, widert ihr euch nicht selbst an?“ Einen Tag zuvor waren sie noch verständige Familienmitglieder, einen Tag später schien es, als wollten sie eine klare Trennlinie zwischen uns ziehen: Sie sind die „Normalen“, ich bin der „Perverse“. (Er sagte:) „Du solltest nicht mehr zu Hause wohnen, zieh aus, wir werden uns nie wieder um dich kümmern.“ Damals war ich noch optimistisch, dass sie sich nach ein paar Tagen beruhigt und an den Gedanken gewöhnt haben würden. Im Herzen fühlte ich mich ungerecht behandelt und sehr hilflos.'交往过几个这样的人?你们这些变态都会干什么,不觉得恶心吗?' 一天前还是彼此理解的一家人,一天后感觉和他们划清了界限:他们是 '正常人',我是'变态'。 '”你不要在家住了,你出去住吧,再也不管你了。' 其实我当时心存侥幸,觉得过几天父母消气了,就想开了,内心也特别委屈,也很茫然无助。

 

Mit einem halben Jahr Abstand zu diesem Rauswurf blickt er zurück auf das Verhalten seiner Eltern und kann zumindest teilweise Verständnis aufbringen.

 

Ich erinnere mich, dass mein Vater einmal (vor dem Coming Out, Kommentar des Übersetzers) zu mir sagte, dass ich mich, wenn ich in Schwierigkeiten gerate, stets an meine Familie wenden könne, dass sie mir ein sicherer Hafen sei und mich auf jeden Fall verstehen würde. Aber als es passierte, stand diese Familie letztlich nicht hinter mir. Es waren meine Freunde, die mich aufnahmen, während meine Familie mir den Eintritt verweigerte. Ich verstehe, dass meine Eltern für mich unter Anstrengung viel Geld zusammengespart haben, damit ich eine Wohnung und ein Auto kaufen kann. (…) Für sie war ich eine (scheinbar) einlagensichere Aktie, die nun aber im entscheidenden Moment rapide abstürzt.我记得父亲曾经说,遇到什么困难记得跟家里说,家是你最后的避风港,家人肯定是最理解你的。但当这件事情发生后,这个家最终没有跟我站在一起。最后,是朋友收留了我,父母却将我拒之门外。我明白爸妈辛苦攒钱为我准备了房子和车,但因为这件事的发生,他们可能觉得我是一支稳赚不赔的“股票”,关键时刻却高台跳水,直线下跌。

 

Inzwischen hat er wieder einen eingeschränkten Kontakt zu seiner Mutter. Sein Resümee fällt trotz allem positiv aus:

 

Was mein Coming Out betrifft, empfinde ich vor allem Dankbarkeit und habe es keine Sekunde bereut. Auch wenn es für mich sehr peinlich war und ich mich elend gefühlt habe, so hat es mir doch ermöglicht, nun meinen eigenen Weg einzuschlagen. Für viele Leute in meinem Umkreis ist ein Coming Out etwas sehr Ungewöhnliches. Ich hoffe, dass ich mit meiner Geschichte jene ermutigen kann, die wegen ihres Coming Outs Unverständnis und Schwierigkeiten durchleben mussten. (…) Am Ende wird alles gut.对出柜这件事,我充满了感激,从来没有感觉到后悔。虽然它让我非常狼狈,有点凄惨,但也让我开始了自立的道路。对很多圈子里的人来讲,出柜依然是一件非常罕见的事情,希望我的故事能鼓励那些出柜遭遇不理解和困难的人们,因为出柜,一切最终都会变好。

 

Schülerin „11“ ist ein weiteres Beispiel dafür, dass es mit der Entscheidung für ein Coming Out nicht so einfach ist:

 

Ich bin Schülerin in der Oberstufe und mag Mädchen. Ich habe in der Vergangenheit versucht, mit meiner Mutter über Fragen der Sexualität zu diskutieren und sie gefragt, wie sie reagieren würde, wenn ich lesbisch wäre. Meine Mutter sagte: „Mach uns bloß keine Angst!“ Danach habe ich mich nicht mehr getraut, etwas zu sagen.我是高中生 我喜欢女生 曾经跟我妈试探性聊过如果我是同性恋他们会怎么想 我妈说“你可不要给我们惊吓啊” 然后我就不敢再说了

 

Ein Mentalitätswandel findet statt

 

Gerade die Elterngeneration der jetzigen jungen Erwachsenen tut sich schwer mit der Akzeptanz der sexuellen Identität ihrer Söhne und Töchter. Aber es scheint ein Mentalitätswandel stattzufinden, der für künftige Generationen hoffen lässt. Die Heterosexuelle „Shan Xia Jiu Zhi De Lao Po“ beschreibt das offene Klima während ihrer Schulzeit:

 

Ich hatte früher das Glück, in einer sehr offenen Oberstufenschule zu sein. In unserer Stufe gab es ziemlich viele offene und ehrliche Homosexuelle (…). Niemand fand das komisch. Unter jenen, die es normal fanden, waren selbst solche, die gerne darüber nachsannen, wer mit wem ein tolles Paar formen würde. In unserer Klasse gab es Schwule, die zu guten Freunden wurden. Wir hatten eine echt gute Beziehung und haben uns bei Diskussionen über hübsche Jungs sehr amüsiert. Diese Erfahrungen haben mir als heterosexueller Frau gute Einblicke in die Gruppe der LGBT ermöglicht, ich denke es kommt einfach immer auf die Umgebung an.之前有幸就读于一个思想开放先进的高中,我们年级里有挺多光明正大的同性恋及同性恋情侣,大家不会觉得奇怪,会觉得是正常的甚至有在磕cp...班里有gay,和我们成为了好姐妹,关系特别好,每天都能嘻嘻哈哈地讨论帅哥。这些经历让我这种直女都对LGBT群体特别理解,关键的果然还是环境啊

 

Und auch die Eltern einer neuen Generation könnten ihre Einstellung gegenüber dem Thema ändern. Mutter „Fetter Reiswurm“ jedenfalls nimmt sich dies fest vor:

 

Nachdem ich (diesen Blogbeitrag mit Geschichten) gelesen habe, war ich ziemlich betrübt. Manchmal denke ich, wenn mein Sohn mir irgendwann sagt, dass er Jungs mag, werde ich ihm auf jeden Fall sagen: „Wenn du sie oder ihn magst, ist es egal, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, dann wird dich Mama auf jeden Fall unterstützen.“看完挺心酸的,我有时候在想如果我娃以后告诉我他喜欢男生,我一定会说,只要你喜欢,不管是男是女妈妈都支持你

 

Trotz dieser positiven Veränderungen sind jedoch legislative Schritte, die homosexuelle Partnerschaften auch rechtlich gleichstellen würden, bis auf Weiteres nicht in Sicht.

 

 

Zum Weiterlesen:

 

Vom Gerichtsurteil zur Gleichstellung: Taiwans Ehe für Alle

 

Frühlingsfest in China: Zeit für Blind Dates

 

Homosexualität und gesellschaftliche Verantwortung – die Geschichte von Li Yinhe

 

Frank Sieren: „Sierens China: Chinesischer Regenbogen“ , Deutsche Welle, 31.05.2019.

Cai Xuejiao und Bibek Bhandari, Ad Featuring Same-Sex Couple Wins Hearts and Minds in China, Sixth Tone, 10. Januar 2020.

 

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2 Antworten zu Homosexuell in einer chinesischen Familie – Der schwierige Weg zu sich selbst

  1. „Denn die Menschen sind hienieden

    Variiert und sehr verschieden“ (Sprichwort unbekannter Herkunft)

    So ist es nicht verwunderlich, wenn es neben den anerkannten und geregelten Formen des Zusammenlebens von Menschen auch immer Abweichungen gibt.

    Es gibt nicht zur zwei Geschlechte, es gibt auch nicht nur ein weiteres (drittes, viertes…) Geschlecht. Wir sind auch nicht nur biologisch durch das Vorhandensein bestimmter äußerlicher geschlechtlicher Merkmale definiert, sondern auch durch unser Gefühlsleben und unsere wenig kontrollierbaren Antriebe. Aber alle Gesellschaften auf unserem Globus haben sich zu dieser Tatsache ihre eigenen Regeln gegeben, Regeln, die sich in unserer modernen Zeit ganz offensichtlich regional verschieden schnell auch ändern (können) die aber immer in der Absicht entwickelt wurden, das Miteinander der Menschen möglichst problemlos zu regeln.

    Die Menschen sind aber fast überall selbstbewusster geworden und gleichzeitig kommt es zur Aufweichung bestimmter bislang akzeptierter Regeln. Menschen, die in ein bestehendes Regelwerk hinein- geboren und hinein- erzogen worden sind, und die sich dann aber Regel- abweichend entwickeln und erleben mögen, reagieren zunächst vielleicht mit schlechtem Gewissen und Geheimhaltung. Irgendwann, wenn der Leidens- Druck zu stark wird oder man immer öfter auch Schicksalsgenossen trifft , sich miteinander solidarisiert , können sich daraus auch öffentliches Aufbäumen, organisierte Protestbekundungen oder auch organisierte Klamauk-und Publicity- Aktionen bilden (wie erlebt). Das wird zwar bei den ihre Regeln verteidigenden Gesellschaften nicht sofort das von den betroffenen Abweichlern geforderte Verständnis erzeugen, aber die damit verbundene

    Öffentlichkeitswirksamkeit wird das ihre tun, das Problem ins Bewusstsein der betroffenen Gesellschaft zu tragen.

    In einigen Staaten und Gesellschaft ist es bereits sogar zu gesetzliche Änderungen gekommen (siehe: Schrittweise Abschaffung des § 175 in Deutschland ab 1969/1973/2017).

    Religiöse Vorstellungen, angebliche, längst widerlegte Natur- Gesetze und lange gehütete Traditionen verlieren nicht überall gleichermaßen ihre normierende und Gesetzes- bildende Macht.

    Die Akzeptanz von allem, was mit Sexualität und Geschlechts- Zugehörigkeit zu tun hat, war also und wird auch weiter in Bewegung bleiben. Es wird aber auch weiterhin Menschen geben wird, die unter den vorgefundenen Regeln oder gerade unter dem Brechen dieser Regeln leiden, ob in Deutschland, in China oder sonst wo. Davon bin ich persönlich überzeugt. Trotzdem bleibt einem die Hoffnung und die Forderung, dass die Kriminalisierung abweichend strukturierter Menschen allmählich überall durch Toleranz und Verständnis ersetzt wird.

  2. Pingback: Schriftzeichen Mann - LieblingsChinesisch | Bambooblog Hamburg

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