
Aufstieg zum Huashan. Via Flickr von Ian Armstrong (https://goo.gl/ZcQsdz)
Wer Lust auf das Abenteuer hat, einen 2.000 m hohen Gipfel mit senkrechten, nackten Felswänden zu besteigen, den wird der Berg Huashan华山 nicht enttäuschen. Wegen der einzigartigen Landschaft voll mit kulturellen Besonderheiten zieht die Gegend jährlich sechs Millionen Touristen an.
Mit zunehmendem Wohlstand nimmt auch der Inlandstourismus in China stark zu. Eine Region, die seitdem einen stetigen Anstieg an Besucherzahlen verzeichnet, ist die Bergregion ca. 120 km östlich der für die Terracotta-Armee bekannten Stadt Xi’an in der Provinz Shaanxi. Allein im Jahr 2011 verzeichnete man dort einen Anstieg der Besucherzahl um 42% im Vergleich zum Vorjahr.
Der Huashan zählt zu den fünf heiligen Bergen Chinas. Eine gefährliche Aufstiegsroute über zum Teil senkrechte Felsen führt zu daoistischen Tempeln und zu den in Wolken gehüllten Gipfeln, von wo sich der prächtige Sonnenaufgang genießen lässt. Der landesweit bekannten Aussicht ist es zu verdanken, dass viele die Strapazen des Aufstiegs auf sich nehmen. So wie die Touristin Yaomeir berichten viele:
Ein Wegabschnitt namens Qianchizhuang千尺幢 ist ein riesiger Riss am senkrechten Fels, in den 370 Treppenstufen gehauen wurden. Jede Stufe ist nicht breiter als ein Drittel Fußsohle. Noch schwieriger als diese Strecke ist der Yunti 云梯, wo Wanderer auf schmalen Stegen entlang von im Fels befestigten Eisenketten klettern müssen.
Viele Reisende besteigen diesen Berg in der Nacht und wandern dann tagsüber wieder hinab ins Tal, um das Zusammentreffen der Auf- und Abstiegsströme auf dem einzig gangbaren, engen Weg zu vermeiden. Den Ostgipfel erreicht man so nach einigen Stunden rechtzeitig zum Sonnenaufgang. Einen weiteren Grund für eine Nachttour nennt Netzbürger Niuniuben.
Netizen „Würmchen Joan93“ war von der anstrengenden Bergwanderung begeistert und schreibt auf der Baidu-Reiseplattform:
Bereits zur Qin-Zeit (221-207 v. Chr.) wurden grobe Stufen in den Fels geschlagen. Bis zur Tang-Dynastie (618-907 n.Chr.) wurde eine Aufstiegsroute von Daoisten angelegt, die sich im Zuge der Verbreitung der Religion dort ansiedelten. Der landschaftliche Reiz zog seit mehr als 1.000 Jahren nicht nur Anhänger des Daoismus, sondern auch andere Gelehrte an. Sie haben viele bis heute berühmte Gedichte hinterlassen, auf Papier wie auch in den Felsen gemeißelt, die man bis heute deutlich lesen kann. Auch für Kunst- und Sprachenliebhaber ist die Region somit ein interessantes Reiseziel.
Für mehr und mehr Kritik unter den Reisenden sorgen jedoch die enormen Besucherzahlen gerade zu nationalen Feiertagen. So wie bei Besucherin Hedy, die erzählt:
Doch was die was die Touristen beklagen, begrüßen die Anwohner der eher armen Gegend, wie Forscher Gao Hua berichtet:
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