
Verschiedene chinesische Tierkreiszeichen als Dekoration, im Vordergrund Hahn und Ratte. Foto: Christopher via Flickr, http://tinyurl.com/jnrkdnq
In China beginnt am 28. Januar 2017 das Jahr des Hahns, welcher gemäß dem Zyklus der Tierkreiszeichen den Affen ablöst. Was verbinden die Menschen im Reich der Mitte mit diesem Tierkreiszeichen?
Begleiter des Menschen
Der Hahn genießt in China aufgrund seiner engen Beziehung zum Menschen einen besonderen Status. Auf einer Internetseite heißt es dazu:
Eine bekannte Redewendung, die ebenfalls die Bescheidenheit des Hahns betont, lautet:
Lieber der Schnabel eines Hahns sein, als der Anus eines Ochsen 鸡口牛后, d. h. besser ist es, in kleinen Verhältnissen der Erste als in großen der Letzte zu sein.
In anderen Redewendungen schimmert jedoch auch seine Einfältigkeit durch, z.B. wenn jemand „dumm wie ein hölzerner Hahn“呆若木鸡 ist oder „wie ein Kranich aus einer Gruppe Hühner heraussticht“鹤立鸡群.
Schwierige Partnersuche
Gerade der Aberglaube an diese Attribute beeinflusst in China eine der wichtigsten Entscheidungen des Lebens: die Partnerwahl.
Der Volksmund besagt, dass Menschen, die im Jahr des Hahns geboren sind, sich besonders gut mit Ochsen, Drachen und Schlangen verstehen, jedoch weniger gut mit Ratten, Hasen sowie anderen Hähnen.
Weibo-Nutzer „Vor seinen wahren Absichten fliehen“ berichtet von seinen Erfahrungen:
Ein anderer Weibo-Nutzer erzählt aufgeregt:
Wider die bösen Geister
Der starke Einfluss der Tierkreiszeichen schlägt sich auch in alten Legenden nieder. Es wird berichtet, dass bereits vor 2000 Jahren Hahnenblut benutzt wurde, um böse Geister zu vertreiben.
In einem Buch aus dem 18. Jahrhundert wird ebenfalls überliefert, dass Geister den Hahnenschrei fürchten. Hierzu findet man auf einem Weibo-Blog folgenden Eintrag:
Ob Charakterassoziationen, Partnersuche oder alte Legenden, die chinesischen Tierkreiszeichen sind nach wie vor ein wichtiges kulturelles Thema, welches einige Chinesen bewegt und zum Diskutieren anregt. Davon zeugt auch eine mündliche Überlieferung, die besagt, dass heutzutage im ländlichen Südchina noch Personen, die im Hahnenjahr geboren wurden, auf Festen in die erste Reihe gesetzt werden, um die Geister abzuschrecken.
Zum Weiterlesen:
Felix Lee, Das unruhige Jahr des Feuerhahns, Die Presse, 25. Januar 2017.
Siva Sankar, A better Beijing in the Year of the Rooster?, China Daily, 23. Januar 2017.
Chinese Year of the Rooster marked with huge Trump sculpture, BBC, 29. Dezember 2016.