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Keine Rechte für chinesische Arbeiter in ausländischen Unternehmen?

„Ausländische Manager sagen, vor der chinesischen Gewerkschaft haben man nichts zu befürchten“, so übertitelt Sina.com einen Artikel über Betriebsräte in ausländischen Unternehmen in China.
Der Artikel thematisiert Fälle von Arbeiten, deren Rechte auch in ausländischen Unternehmen oft nicht geachtet werden: Unbezahlte Überstunden, mangelnde Arbeitssicherheit oder Entlassung im Falle von Schwangerschaft.

Ein koreanischer Manager wird zitiert, dass er sich nach China habe versetzen lassen, weil hier die Arbeitsbedingungen viel leichter seien, in Korea müsse er sich an den Wochenenden immer mit den Gewerkschaften herumschlagen, hier in China sei das alles viel entspanneter.
Der Artikel beschreibt auch die mangelnde Umsetzung des Arbeitsgesetzes sowie die ineffektive Arbeit des Gewerkschaftsverbands, „Die Reform des chinesischen Gewerkschaftsverbandes ist noch ein langer Weg“, so äußert sich der Rechtsanwalt Mao Guohua aus Beijing.
Von den rund 150.000 ausländischen Joint-Ventures haben bis dato ca. 40 Prozent Betriebsräte eingerichtet, so der Bericht, in Chinas Küstenprovinzen sei die Rate schon bei 70-100 Prozent.
Als ein Hindernis nennt der Artikel auch die lokale Verwaltung in China, die es auf Investionen und Steuereinnnahmen abgesehen habe und deshalb nicht immer auf die Errichtung von Betriebsräten und die Einhaltung der arbeitsgsetzlichen Bestimmungen bei ausländischen Unternehmen dränge.
Dazu sind auf dem Message Board folgende Kommentare abgegeben worden
[diese Bulletin Board Seiten werden von chinesischeh Behörden mit provokanten Äußerungen oft manipuliert, um Kritiker aus der Deckung zu locken; dennoch ist es erstaunlich, welch kritische Kommentare dort stehen bleiben, KK] – Um den [Einfluss] des chinesischen Gewerkschaftsverbandes muss man sich nicht sorgen, die stecken mit den Chefs unter einer Decke [„ziehen gemeinsam eine Hose an“, so der Text wörtlich] – Chinas Gewerkschaft, wenn man es schönredet, dann ist sie eine bloße Show, wenn man es deutlich ausspricht, dann ein Instrument für ganz andere Interessen. Ich schlage vor, die Betriebsräte ganz abzuschaffen, den Gewerkschaftsverband auch. Eine Gewerkschaft, die nicht für die Arbeiter einsetzt, ist das eine Gewerkschaft? Was nützt sie denn dann?
– Chinas Gewerkschaft kümmert sich mehr um ausländische Unternehmen als um die Interessen der Arbeiter
– Chinas Gewerkschaft, haha, das auszusprechen ist ein Witz
– Unter den Arbeitern gibt es eine Liste von Arbeitgebern. In amerikanischen und britischen Firmen gibt es guten Lohn und auch sonst gute Bedingungen, die stellen aber nur Chinas Elite ein. Japan steht an zweiter Stelle (…) Nr. 3 sind Korea, Singapur, Hongkong und Taiwan.
– Schlage vor, Chinas Gewerkschaft abzuschaffen, weil sie Müll ist.
– Die jetzige Gewerkschaft setzt sich nicht für die Arbeiter ein, sondern schützt die Interessen des Unternehmens, weil die Gewerkschaftler von der Firma eingsetzt werden.

Ãœbersetzt und zusammengefasst von: Kristin Kupfer

Quellen:
http://news.sina.com.cn/c/2006-10-30/034611365275.shtml
http://comment4.news.sina.com.cn/comment/skin/default.html?channel=gn&newsid=1-1-11365275&style=0
(Zugang am: 30.10.2006)

Kategorien: Archiv bis 2009. Permalink.

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