Neujahr ist das größte Familienfest in China. Für junge ledige Chinesen ist dies oft mit großem Druck verbunden, denn sie müssen befürchten, von ihrer Familie zu einem Blind Date nach dem anderen geschickt zu werden.
Eine Familie mit Kindern gilt in China seit jeher als traditionelle Norm. Eine Ehe ohne Kinder dagegen hält man für „unvollständig“ und respektlos gegenüber den Eltern. Mit der gesellschaftlichen Entwicklung hat sich jedoch in den letzten Jahren auch die Familienform verändert.
Reproduktion ist ein Menschenrecht – so argumentierte im Sommer 2012 eine Gruppe von chinesischen Intellektuellen und Wissenschaftlern in einem Brief an den Nationalen Volkskongress, in welchem sie die Änderung der Ein-Kind-Politik forderten. Auch online gibt es eine Diskussion zur Reform der Ein-Kind-Politik, diese dreht sich allerdings weniger um die Ethik als um die Praxis der Familienpolitik.
Tabuisiert, diskriminiert, geheim gehalten – Homosexualität wurde in China bis in die neunziger Jahre als geistige Abnormalität psychologisch behandelt und wird bis heute oft verleugnet. Viele Homosexuelle sind dementsprechend verheiratet. Als Folgephänomen gibt es im chinesischen Netz Diskussionen zwischen Ehefrauen homosexueller Männer, den Tongqi.