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Der Unterschied zwischen Dienstreisen frueher und heute

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Der Autor dieses Blogs beschreibt die grossen Eindruecke der frueheren Dienstreisen seiner Mutter auf ihn und wie schoen es fuer ihn war, wenn sie ihm Geschenke mitbrachte. Mittlerweile sind Flugreisen fuer ihn aber selbst zu einer Selbstverstaendlichkeit geworden.

Als ich klein war, war es eine grosse Sache, wenn Mama auf Dienstreisen war. Bevor sie auf Reisen ging, packte sie sorgfaeltig ihre Koffer. Wenn sie wiederkam, brachte sie uns jedes Mal Dinge mit, die wir zuvor noch nie gegessen hatten.
Ich erinnere mich noch an die 80er Jahre, sie kam aus Guangzhou zurueck und brachte einen grossen Haufen Bananen mit, ich hatte niemals zuvor so einen grossen Haufen Bananen gesehen. Sie berichtete, dass die Bananen in Guangzhou sehr billig seien.
Sie fuerchtete, dass die Bananen unterwegs zerdrueckt werden koennten, deshalb benutzte sie einen Schukarton, um sie nach Hause zu transportieren. Ebenso fuerchtete sie, dass sie zu reif waren und faul werden wuerden und ungeniessbar, daher kaufte sie nur gruene Bananen. Zu Hause legte sie sie auf die Heizung, damit sie langsam gelb und essbar wurden. Aber wir konnten nicht mehr laenger auf die reifen Bananen warten und eine nach der anderen wurde gegessen. Trotz des sauerlichen Geschmacks, landeten sie dennoch in unseren Baeuchen.

Etwas spaeter, in Mitte der 80er Jahre, war Mama wieder auf Dienstreisen fort, diesmal mit dem Flugzeug unterwegs. Mit dem Flugzeug zu verreisen war zur damaligen Zeit ein Privileg, man brauchte sogar ein Empfehlungsschreiben der danwei (Arbeitsstelle) ueber Benehmen und Talent.
Als sie zum ersten Mal vom Flug nach Hause kam, machte das einen tiefen Eindruck auf mich, und zwar, weil sie sich aufgrund von Flugkrankheit einen ganzen Tag hinlegen musste, so dass ich falsch annahm, dass Fliegen gleichbedeutend sei mit Folter. Aber es gab im Flugzeug kostenlose Geschenke, duftende Faecher, Schluesselanhaenger usw. Immer brachte sie uns Geschenke mit und wir protzten damit vor unseren Mitschuelern. Die kleinen Snacks aus dem Flugzeug wurden von uns als Schatz angesehen, und wir assen sie langsam und genussvoll.

Langsam aber sicher wurden wir erwachsen und fingen an, zu arbeiten, waren selbst auf Dienstreisen. 1995 war ich beruflich in Chengdu, es gab dort einiges an Gemuese, was es im Norden nicht zu essen gibt, wie zum Beispiel spitze Erbsen. Das machte ich mir zunutze und kaufte einiges an Gemuese kurz bevor ich losflog, so konnten wir frisches Gemuese essen, schliesslich bieten sich solche Gelegenheiten nicht sehr oft an.

Spaeter war Fliegen eine ganz normale Sache, manchmal waren Flugtickets im Vergleich zu Bahntickets sogar billiger. Es war auch kein Privileg mehr. Jeder konnte sich mit seinem eigenen Personalausweis Flugtickets kaufen. Man benutzt sogar keine Flugtickets mehr, sondern nur noch E-Tickets!

Heutzutage bringt auch keine neuartige Gemuese- und Obstsorten von soweit weg mehr mit, man kann alles im Supermarkt kaufen. Wenn man dientlich unterwegs ist, nimmt man nur einen kleinen Koffer mit, darin ist hoechstens ein Laptop.

Aber natuerlich, wenn man nach Hongkong oder Paris faehrt und wie verrueckt shoppt, so ist das eine andere Sache. In solchen Gelegenheiten, wuenscht man sich mehr als 2 Haende zu haben, um alle modischen Dinge nach Hause zu tragen.

Uebersetzt und zusammengefasst von Volker Stanislaw und Qimei Li

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Kategorien: Archiv bis 2009. Permalink.

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