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Dieser Blog beschreibt die Erlebnisse eines chinesischen Journalisten, der aufgrund seiner Beobachtungen verfolgt wurde. Er leidet Todesangst, weil er von der Familie einer Schuelerin verfolgt wird, nach der er ihre Schummelei bei der diesjaehrigen Hochschulaufnahmepruefung aufgedeckt hat.
Am 10. Juni wurde ein Aufsatz von mir und meinem Kollegen Junxiu Wang in der Gesellschaftskolume in der China-Jugend-Zeitung veröffentlicht, der über die Schummelei in der Hochschulaufnahmeprüfung in Songyuan in der Jilin Provinz berichtete. Der Bericht trat sofort ins Rampenlicht im ganzen Land. Viele Leute waren neugierig über unsere Interviewserlebnisse. Die folgenden Absätze sind mein persönliches Erlebnis.
Am Mittag des 8. Juni, direkt nach der fächerübergreifenden Prüfung der Hochschulaufnahmeprüfung, habe ich vor dem Eingang der Nr.3 Mittelschule im Fuyu Landkreis in Songyuan 4 Personen gesehen. Es herrschte ein großes Durcheinander vor Ort. Zufällig habe ich eine Schülerin in Schwarz mit einer Bescheinigung zur Klausur gesehen. Sie hatte ein Stück Papier mit den Antworten der Mutiple-Choice Fragen in ihrer Hand und sie verglich die Antworten mit einem jungen Mann in rosa-T-Shirt. Darüber hinaus gab es noch zwei Personen, vermutlich die Eltern der Schülerin.
Ich wusste, dass die beiden die Antworten verglichen. Aber das war kein normaler Austausch zwischen Schülern nach der Klausur. Der Mann war nicht mehr so jung, hatte weder Bescheinigung noch Klausurtasche. Ich trat einen Schritt näher und machte mein Tonaufnahmegerät an. Die Schülerin sagte dem Mann, „ Von Nr.17 an hast du mir die Antworten geschickt.“
Ich war schockiert. Die beiden schummelten waehrend der Klausur!
Die Schülerin und der junge Mann hatten ihre Handys gleichzeitig aus der Tasche ausgeholt und guckten den Sms-Ordner an. Durch ihren Dialog habe ich erfahren, dass die Schülerin gerade an der fächerübergreifenden Klausur in der Naturwissenschaft teilgenommen hat. Der Mann hat draussen die Antworten bekommen und an die Schülerin während der Klausur per Handy geschickt.
Aber die Unvollständigkeit der Antwort hat die Schülerin verwirrt. Deswegen diskutierten sie direkt nach der Klausur über die richtigen Antworten.
Die Schülerin sagte, die ersten fünf Fragen bezogen sich auf Biologie, was ihr stärkstes Fach ist. Deswegen hat sie ohne Antworten von Außen alle Fragen in dem Teil Biologie gelöst.
Als der Mann die Antworten von Nr.21, 22 und 25 aussprach, hat sie dabei beklagt, „Ich habe doch nichts bekommen.“
Während der Diskussion fand ich es sinnvoll, diese Leute zu fotografieren. Und so habe ich es heimlich getan.
Nach einigen Minuten haben die 4 entschlossen, den Klausurort zu verlassen. Ich bin ihnen gefolgt und wurde gleich von der Schülerin bemerkt, weil ich zu eng gefolgt bin. Nach einem kurzen Gespräch verließ der Vater sie alleine und die anderen 3 gingen zusammen weiter. Ich spielte einen Passanten und lief immer weiter und habe sie überholt.
Das hat ihren Zweifel aber nicht gelöst. Sie folgten mir. Nach einem Stück weiter Laufen trat ich in einen Tante-Emma-Laden ein. Von dem Fenster aus sah ich, dass die nach mir suchten. Gleich nachdem sie an dem Laden vorbeigelaufen waren, kam der junge Mann wieder zurück. Er wollte mich in dem Laden suchen! Ich verliess den Laden sofort von einer anderen Tür und überholte die noch einmal.
Diesmal ist die Schülerin nach Instruktion der anderen ein bisschen schneller gelaufen. Ich stoppte an einer Kreuzung. Bald war sie auch da, 10 m weiter! Ich guckte in ihre Augen und versuchte, mir ihr Aussehen zu merken. Die anderen 2 war schon verschwunden. Aus Angst, dass sie mein Tonaufnahmegerät und Fotos an sich reißen würden, habe ich sofort ein Taxi genommen. Das Taxi fuhr fort, aber gerade wurde es von einem Bus aufgehalten. Zum Glück gab es so viele Taxen auf der Strasse. Ich bat den Taxifahrer um eine schnelle Abkürzung und lag auf dem Rücken, sodass die Leute von aussen mich nicht sehen würden. Gleichzeitig beobachtete ich von dem Fenster nach aussen. Die Schülerin hat sich mit ihrer Mutter und dem jungen Mann getroffen. Die 3 standen auf der Kreuzung und guckten suchend.
Bei der Hochschulaufnahmeprüfung in diesem Jahr hat die Provinz Jilin eine Regelung verabschiedet, wobei die Schüler keine Handys mehr mit in den Klausurort mitnehmen dürfen. Schärfere Kontrollmaßnahmen wurden vorgeschrieben. Wie konnte denn diese Schülerin das Handy mitnehmen und die Antworten von dem Mann empfangen? Woher kommen denn diese alle Antworten? Worum fürchteten die, wenn ihre Geheimnisse entdeckt wurden?
Ich habe den Taxifahrer einige Runden fahren lassen und habe immer darauf aufgepasst, ob jemand mich bespitzelt. Ich habe so stark geschwitzt vor Angst, bevor ich endlich in den Hotel angekommen bin.
Uebersetzt und zusammengefasst von Volker Stanislaw und Qimei Li