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Jasmin-Revolution unterm Kreuz? – Christenverfolgungen in China

Die Beziehung zwischen der chinesischen Regierung und den
christlichen Kirchen ist, wie bei so vielen, äußerst ambivalent.
Per Verfassung ist China ein streng laizistischer Staat. Nachdem Religion nach dem Ende der Kulturrevolution wieder zugelassen wurden und langsam ihren Einzug in den Alltag fand, wurde ihre Bedeutung als soziale Einrichtung auch von der chinesischen Regierung erkannt. Auch die christlichen Kirchen sind in China in dieser Nische groß geworden. Heutzutage gibt es in China einerseits die staatlich anerkannten christlichen Kirchen, die zum Teil ausgewählte regierungskonforme Geistliche als Oberhäupter haben. Andererseits gibt es aber ebenso die nicht-anerkannten Kirchen, die sogenannten Hauskirchen, deren Mitglieder nicht öffentlich Gottesdienst feiern können, sondern sich hinter verschlossenen Türen in Wohnungen treffen müssen. Immer wieder gibt es Razzien und Verhaftungen von Pastoren dieser Hauskirchen, da die Regierung in den Gemeinden regierungsfeindliches Potential vermutet. Besonders die Shouwang Kirche, eine der größten Hauskirchen, steht unter Generalverdacht. Schon in den vergangen Jahren wurden von dieser Kirche Mitglieder und religiöse Persönlichkeiten wie der Pastor Jin Tianming verhaftet oder unter Hausarrest gestellt. 2011 scheint es nun vermehrt Verhaftungen gegeben zu haben, zuletzt Mitte April und zu Ostern, was auch daran lag, dass die Kirche zum Teil nicht genehmigte Gottesdienste unter freiem Himmel abgehalten hat. Ein Überblick von Marie-Luise Abshagen.